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Medizinmänner

Medizinmänner und Frauen, Geistheiler, Seher und  Schamanen, haben im Grunde alle das gleiche Ziel, sie versuchen, den Menschen zu helfen und zu Heilen. Sie sind die Vorboten der Modernen Ärzte, mit dem Unterschied, dass Sie zwar die Pharmakologie beherrschten und kannten und natürlich auch Kennen, aber diese ohne Zusatzstoffe und Hilfsmittel zum  Einsatz Bringen und brachten. Die Natur lässt sich zwar hier und da in die Karten schauen, aber Sie gibt bestimmt nicht alle Ihre Geheimnisse Preis. Ein gravierendes Beispiel ist das THC, dass in der Hanfpflanze enthalten ist, es gibt ja etliche Studien darüber, aber egal was man Liest, dass Synthetische Präparat hat nicht die Fähigkeiten der Natur. Ein Modernes Rätsel ?? 

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Roy Porter stellt in seinem wirklich bemerkenswerten Buch klar, dass die Wurzeln der heutigen Medizin im Schamanismus liegen und dass sowohl Schamane als auch Arzt das gleiche wollen, nämlich heilen.
Das Buch beschäftigt sich jedoch vor allem mit der westlichen Medizin, obwohl auch Ayurveda, TCM etc. beschrieben werden. Ein Arzt wird aufgrund von Erfahrung und Empfehlung jedem Patienten mit den gleichen Symptomen das gleiche Medikament geben. Ein Schamane wird dem einen ein Placebo, dem anderen eine stark wirkende Pflanze und wieder einem anderen eine schwach wirkende Pflanze oder sogar kein Mittel geben.
Der Schamane heilt also die individuelle Seele. Das entsprechende Wissen erhält der Schamane von seinen Krafttieren, seinen Hilfsgeistern und seinen spirituellen Lehrern. Beim Einsatz des Placebos wird der Arzt eine Heilung auf die seelische Bereitschaft des Patienten zurückzuführen, gesund zu werden. Dem Schamanen ist dies egal, denn für ihn zählt nur, dass der Kranke gesund wurde.
Nachdem unsere Forscher und Ärzte lange Zeit nur verächtlich auf die "primitive Medizin" herabsahen, bestätigen heute Pharmakologen, die sich mit Ethnobotanik befassen, dass den Heilern äußerst wirksame Analgetika, Anästhetika, Emetika, Laxanzien, Diuretika, Narkotika, Antipyretika, Kontrazeptiva und Abortiva zur Verfügung standen und stehen. So manches unserer Heilmittel verdankt seine Existenz dem Wissen von Pflanzenschamanen (Kräuterfrauen und Wurzelsepp).
So gab zum Beispiel die Volksmedizin Hinweise auf die antibakteriellen Eigenschaften von Pilzen:
Schimmelpilze wurden häufig zur Wundbehandlung empfohlen. Dies führte schließlich zum Penicilin!
Auch die Acetylsalicylsäure (Markenname Aspirin, ASS etc.) war in der Volksheilkunde schon lange bekannt.
Im Jahre 1763 machte Reverend Edmund Stone (gestorben 1768) auf die Rinde der Silberweide (Salix alba) aufmerksam. Ihre Bitterkeit erinnerte ihn an Chinarinde, und außerdem wuchs sie in den feuchten Gegenden, wo oft agues (Malaria) und Fieberkrankheiten auftraten. Stone erzielte tatsächlich auch Erfolge bei Malaria durch den Einsatz der Weidenrinde. Das Salicin, welches in ihr enthalten ist, ist der Vorgänger unserer heutigen synthetisch
hergestellten Acetylsalicylsäure. Stone setzte die Royal Society von seiner Entdeckung in Kenntnis, wurde jedoch schlichtweg ignoriert. Ein schönes Beispiel, wie ignorant und überheblich der Arztstand lange Zeit (ein großer Teil der Ärzteschaft immer noch) der Volksheilkunde gegenüberstand.
Jetzt herrscht eine Art Entdeckerstimmung. Pharmariesen senden junge Ethnobotaniker in den Dschungel bzw. zu den traditionellen Heilern, um von ihnen Dosierungen und Fundorte von wichtigen Heilpflanzen zu erfahren. Ebenso natürlich auch die zum Teil sehr alten Rezepturen. Moderne Analysesysteme machen es heute möglich, komplexe Extrakte in Einzelsubstanzen aufzutrennen und an einem Tag 50.000 bis 100.000 Proben pharmakologisch zu testen.
Auf der Jagd nach einem durchschlagenden Mittel gegen Krebs, Aids oder Alzheimer haben amerikanische Wissenschaftler zum Beispiel die chinesische Arzneipflanze Huperzia serrata entdeckt, die als Hoffnungsträger für ein Medikament gegen Alzheimer gilt. Ebenfalls aus China stammt Camptotheca acuminata. Der Hauptinhaltsstoff besitzt nachweislich eine Anti-Tumor-Wirkung.
Tja, leider herrscht immer noch die Meinung vor, dass man einen einzelnen Wirkstoff extrahieren soll, der dann mit einer kleinen Veränderung patentierbar ist (gibt halt dann richtig viel Geld). Hier wird nicht bedacht, dass erst das Zusammenspiel der unterschiedlichen Inhaltsstoffe eine Pflanze, einen Pilz etc. zum Heilmittel und die Anwendung weitaus weniger gefährlich macht.
Ein kleines Beispiel:
Die Symptome einer Digitalisvergiftung erfolgen in drei Stadien:
1. Magen/Darmbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen
2. leichte atriale Arrhythmien (in den Vorhöfen des Herzens)
3. ventrikuläre Arrhythmien (Herzkammern schlagen unregelmäßig), akute Lebensgefahr!
Bei einer Behandlung mit dem synthetischen Digitoxin wird das erste Stadium übersprungen. Bei einer Behandlung mit den Digitalisblättern tritt bei einer Überdosierung immer zuerst das erste Stadium auf. Somit kann der Therapeut sofort erkennen, dass die Dosis nach unten angepasst werden muss. Die ganze Pflanze hat bestimmte, eingebaute Sicherheitsmechanismen, die verloren gehen, wenn die kardiotonen Elemente extrahiert und in ihrer reinen Form verwendet werden.
Diese Erkenntnis dringt langsam auch zu den Pharmaunternehmen durch, aber wie schon erwähnt, einen einzelnen Wirkstoff kann man durch Anhängen eines einzelnen Proteins so verändern, dass es patentierbar wird. Eine Pflanze ist jedoch nicht patentierbar und ein daraus hergestelltes Extrakt auch nicht.
Ableger des Schamanismus sind die Hexenmedizin und das Druidentum. Die Hexenmedizin hat ihre Wurzeln schon im Paläolithikum und mythologisch-rituell, stark weiblich. Im Gegensatz zum Schamanismus sind das Hexentum und das Druidentum auch religiös geprägt. Somit ergibt sich schon, dass eine Hexe oder Druide nicht automatisch Schamane ist, aber auch Schamane sein kann! Dies sage ich ausdrücklich, weil mir immer wieder die Bemerkung unterkommt, dass Hexe, Schamane und Druide nur verschiedene Begriffe für ein und dasselbe seien. Ich weiß, dass dies eine äußerst unpopuläre und auch unangenehme Äußerung ist, aber, wenn wir ernst genommen werden wollen, dann müssen wir selbst uns ernst nehmen und dies auch mit entsprechender Sachkunde und den nötigen Unterscheidungen zeigen. Des weiteren sind dies, wie ich ja schon betont habe, nicht nur meine Überzeugungen, sondern werden von anderen praktizierenden Schamanen ebenso geteilt. Es kommt vor allem auf die Definition an. Eine "Neuhexe", welche sich nur mit Tarot, Sigillenmagie, ihrer Glaskugel etc. beschäftig, hat mich Schamanismus nichts zu tun.
Die Hexenmedizin ist Kult - schamanischer Heilkult um heilige, äußerst wirkungsvolle Pflanzen:
"Schon immer sind Kulte, in denen medizinisch wirkungsvolle Pflanzen und Heiltränke eine Rolle spielen, misstrauisch beäugt worden, zunächst von Vertretern des christlichen Glaubens, später auch von der westlichen Medizin. So wurden die Hexen, die letzten Weisen Frauen der europäischen Kultur, Opfer der Inquisition. Die "weisen Frauen" sind meiner Meinung nach als Schamaninnen anzusehen. Wer also heute versucht, den Weg/die Wurzeln der "weisen Frauen" zu gehen/zu entdecken, der arbeitet schamanisch, oder ist sogar von den Geistern berufen.
Diese Ahnungen, unterstützt durch Träume und eigenartige "Zufälle", gipfeln oft in einem Gefühl des Berufenseins. Meistens widerstreben Schamanen ihrer Berufung, denn Heiler und Botschafter der Jenseitswelt zu sein, ist mühevoll. Wer dazu berufen ist, den drängen die Ahnen und die Götter. Oft schicken sie eine Krankheit, die nur durch das Schamanisieren geheilt werden kann. Schließlich kann der Berufene nicht anders, als dem Ruf zu folgen." (Storl 200,201)
"Diese von Interesse und Liebe getragene Begabung muss jedoch erst ausgebildet werden. Einst war es so: Wer sich zur Kräuterkunde berufen fühlte, suchte sich erfahrene Kräuterkenner, Wurzelmütter oder Wurzelsepp, um von ihnen zu lernen. Das Lernen war aber kein Botanikstudium, wie es an Hochschulen betrieben wird, wo man nur den materiellen Aspekt, das Wäg- und Messbare der Flora erfahren kann. Nicht nur Kopfdenken, sondern auch Herzenswissen wurde vermittelt. Der Schüler wanderte mit den Kräuterkennern durch die Wiesen und Wälder. Selten wurde dabei gesprochen, denn die Stille des Herzens ist wichtig, um die Sprache der Pflanzen zu verstehen. Der Lernende half mit, die Wurzeln zur rechten Zeit zu graben, die Kräuterbündel zu bereiten, die Heilmittel herzustellen, und wenn etwas zur Sprache kam, dann waren es vor allem in kurze Reime gefasste Sammelregeln oder die überlieferten Sprüche, mit denen man Pflanzen ansprach.
Einbeere, wer hat dich gepflanzt?
Unsere Frau mit ihren fünf Fingern!
Durch alle ihre Macht und Kraft
Hat sie dich hierher gebracht,
Daß ich werde gesund!
Zeig nun, liebes Kräutlein,
die Kraft, die Gott dir gegeben hat!
Viele solche Sprüche und Sammelregeln gab es, in denen ein Wissen um die Geistigkeit der Pflanze und ihr Eingebettet sein im Kosmos zum Ausdruck kommt. Aber wo sind die Wissenden heutzutage? Die Kirche, auf das spirituelle Monopol bedacht, führte einen Vernichtungskampf gegen jene, die noch etwas von der makrokosmischen Spiritualität der Natur wussten. Die eifrigen Schulmeisterlein der Aufklärung taten das Ihrige. Was übrigblieb, ist meist dekadenter Aberglaube, obwohl - von den Gelehrten meist unbemerkt - manch altes Rezept von den Großmüttern an die Enkeltöchter weitergegeben wurde. Aber im Zeitalter der Pharmakologie und Industriemedizin reißt der rote Faden der Überlieferung immer mehr. Also sind nun einzig die indianischen Medizinmänner, die nepalesischen Jhankries und andere endogene Meister der Pflanzenkunde unsere Lehrmeister. Sie können uns helfen, den Faden wieder zu knüpfen. Doch das ist schwierig über die kulturellen Barrieren hinweg. Zudem ist es meistens nicht die Flora unserer heimatlichen Wiesen, Wäler und Felder, mit der sie sich auskennen; ihre Rituale und die Geistwesen, mit denen sie verkehren, sind nicht die, mit denen unsere Ahnen vertraut waren. Dennoch können sie wertvolle Hinweise geben, die wir dankbar annehmen. Leider geraten auch diese Kulturen unter die Räder des Welthandels und Neokolonialismus, und so geht auch ihr Wissen allmählich verloren.
In den Stammesgesellschaften finden sich kaum noch junge Leute, die dafür zu haben sind, Das Motorrad, den Kassettenrekorder und andere westliche Zauberinstrumente sind interessanter für sie. Islam, Christentum oder andere weltanschauliche Ideologien ersetzen traditionelle, auf die Natur bezogene geistige Inhalte. Wie also kann man heutzutage wirklich kräuterkundig werden?
In Sibirien wurden in den dreißiger und vierziger Jahren unseres Jahrhunderts Schamanen als Konterrevolutionäre verurteilt. Auch heute noch werden Schamanen verspottet und verhöhnt. So gab im Jahre 1990 die protestantische Kirche der indonesischen Insel Siberut, die westlich von Sumatra liegt, einen Erlaß gegen die Medizinmänner dieses Landes heraus, in dem sie die Aktivitäten der Medizinmänner als heidnisch und gotteslästerlich verbot." (Plotkin 194: 187)
"Die Initiation zum "Hexenmediziner" erfolgt im Rahmen von Einweihungsritualen, Mysterien und Orgien. Die Hexenmedizin steht unter dem Schutz der Großen Göttin, besonders in ihren Manifestationen als Hekate, Artemis, Diana aber auch Aphrodite, Venus und Freia. Diese Göttinnen tragen deutlich schamanische Züge, genau wie die antiken Zauberer (magoi) und Hexen selber. Und die Hexenkräuter stammen aus den Gärten der Göttinnen." (Hexenmedizin von Müller-Ebeling, Rätsch, Storl: 97)
"Das Wissen um Pflanzen wird in höheren, geistigen Gefilden erworben. Der wahre Pflanzenkenner muß ein Meditant sein. In Indien ist es selbstverständlich, dass der Kräuterheiler zugleich ein Yogi, ein Meister der Versenkung, ist." (Kräuterkunde von Storl: 197)
Nun werden sich vielleicht manche fragen, wie man denn hier und heute noch zum Schamanen werden kann. Hierzu werde ich nun einiges aus dem Buch Kräuterkunde von Wolf-Dieter Storl (ISBN 3-591-08372-0) zitieren, teilweise jedoch auch gekürzt wiedergeben. Sofern wirklich Interesse am Schamanismus besteht, empfehle ich dieses Buch, welches auch eine regelrechte Anleitung beinhaltet, wie wir heute zum Schamanen werden können. Ich möchte hier jedoch wiederholen, dass es keine endgültige Anleitung zu einer Ausbildung gibt, so wie auch ein Lehrer uns nur in Techniken schulen kann und uns Wissen vermittelt. Die endgültige, wirkliche Ausbildung zum Schamanen übernehmen die Geister. Mir jedoch hat dieses wunderbare Buch endgültig die Augen geöffnet und geholfen zu akzeptieren, was ich bin.

Tatanka | info@big-tatanka.de